Kochgeschichten

Wilde Wurst

20. Juli 2018

Ich hätte meine Idee, mit lieben Freunden zu wursten, auch bald verwurschtet, da an diesem Abend die Schweißtropfen waagrecht von mir wegspritzten. Die Geschichte dazu…

In wenigen Stunden haben wir ca. 10 kg Wildfleisch – halb Reh, halb Wildschein – verwurstet.

An einem herrlichen Sommerabend, am Bachlberg in Linz, kamen wir zusammen –  Margarita und Wolfgang, der Ehemann und ich…… natürlich auch Baika, treue Gefährtin der beiden Gastgeber.

Wolfgang, Jäger und Heger, hat Wildfleisch noch gefroren bereitgestellt, weiters den Fleischwolf und die ‚Wurstspritze‘, viele Gewürze und Kräuter, Bier (man hat ja schließlich Durst beim Wurschtn an so einem Abend) und gute Nerven, um Wildbratwürste herzustellen.

Messer, Schneidebretter und wir sind bereit!

Knappe Anweisungen von Wolfgang, alles geht Hand in Hand, wir arbeiten gut zusammen.

Das Fleisch wird etwas zerkleinert, gewürzt mit Kümmel, Knoblauch, Muskat, Majoran, Salz, Pfeffer, Ascorbinsäure; würfelig geschnittener Speck vom Mangalitza Schwein kommt dazu und dann wird er gefüttert, der elektrische Fleischwolf! Raus kommt ein quasi ‚Faschiertes‘, welches wir nochmals durch eine ‚feinere’ Scheibe des Fleischwolfes lassen.

 

Mit den Händen vermischen wir nochmals die Masse – ein herrliches Gefühl, mit solchen Mengen von Fleisch zu arbeiten.

Der erste Teil davon wird dann in die ‚Wurstspritze‘ – siehe Foto – gefüllt. Leichte Arbeit, um die ich mich gleich annehme.

Mit ganz viel Geduld ziehen wir dann die Lammsaitlinge, Därme eines Lammes, über den vorderen Teil der Spritze; diese gesalzenen ‚Fäden‘ werden im Vorfeld gewässert um geschmeidig und willig zu werden.

…ups…und schon ist er eingerissen – macht nix! Ein Stückerl zurück, einen Knoten hinein und los gehts mit dem ‚Kurbeln‘, sprich Masse in diesen Darm zu bringen – ganz einfach- einer dreht die Kurbel und transportiert die Fleischmasse in den Darm, der von einem Zweiten ganz langsam von der Spritze gezogen wird; alle ca. 15-20cm dreht man dann die Wurscht ab und macht weiter, bis der Darm fertig ist; Würstel um Würstel entsteht, wie man es vom Fleischhauer kennt; am Ende eines Darms Knoten rein und ab in eine offene Schale, großen Teller …

Der nächste wird aufgezogen und das gleiche Prozedere beginnt von vorne.

  • Und das dauert – bis man 10kg Fleisch verarbeitet hat……
  • Und das Bier schmeckt uns…
  • Und der Schweiß spritzt….

 

Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen und die ersten Kostproben vom Grill schmecken wunderbar.

 

 

Vielen Dank, Margarita und Wolfgang für das nette Miteinander und die Zeit, die ihr mir geschenkt habt, um endlich einen schon langen Wunsch von mir zu erfüllen.

 

 

 

 

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